Wofür verwendet man einen ND Filter?
Graufilter werden am häufigsten im Bereich der Landschaftsaufnahmen genutzt. Gerade dann, wenn eine Langzeitbelichtung von Vorteil ist. Beispielsweise bei der Aufnahme von Gewässern, bei welchen ein glättender Effekt erzielt werden soll, oder aber auch bei fließenden Gewässern wie beispielsweise Flüssen oder Wasserfällen. Ein ND Filter ist aber erst dann wirklich notwendig, wenn trotz der Einstellung der gewünschten maximalen Blendenzahl nicht ausreichend lang belichtet werden kann, ohne dass die Aufnahme ausgebrannt oder zu hell wird.
Auch im Bereich der Portraitfotografie mit tendenziell offener Blende, um einen unscharfen Hintergrund zu erzielen und zusätzlich kurzer Belichtungszeit kann ein ND Filter von großem Vorteil sein. Beispielweise bei Shootings im Freien am Morgen oder Abend, wenn die Sonne sehr tief steht, kann der Lichteinfall auf den Kamerasensor sehr groß sein. Eine Aufnahme gegen die Sonne wird mit einem passenden Graufilter ermöglicht. Grundsätzlich lohnt es sich somit immer, einen Graufilter in der Tasche dabei zu haben, auf den man zurückgreifen kann, wenn man im Freien bei gutem Wetter Aufnahmen fotografieren möchte.
Wie berechnet man die richtige Belichtungszeit bei Aufnahmen mit Graufilter?
Die Stärke des Graufilters gibt an, um wie viel länger belichtet werden kann. Also bei einem ND8 Filter wäre diese acht Mal länger, bei ND 64, 64 Mal usw.. Wenn die Automatik der Kamera also beispielsweise 1/10 Sekunde als richtige Belichtungszeit angibt, werden daraus bei Einsatz eines ND1000 Graufilters 100 Sekunden.
Generell kann man fast immer die Zeitautomatik, auch Blendenvorwahl genannt, benutzen. Man stellt somit die Blendenöffnung ein und die Kamera errechnet automatisch die richtige Belichtungszeit. In den häufigsten Fällen ergibt das bei modernen Kameras ein sehr gutes Ergebnis.
Möchtest man nun mit einem ND Filter belichten, muss man die Verschlusszeit, Blende und ISO einstellen können, somit sollte im manuellen Modus "M" fotografiert werden. Allerdings sollte zu Beginn ein Referenzbild gemacht werden, um feststellen zu können, welche Einstellungen gewählt werden müssten, um ohne Filter die korrekte Belichtung der Aufnahme zu erhalten.
Beispiel zur Berechnung der Belichtungszeit mit einem Graufilter
Wenn die Kamera einem 1/50 Sekunden Belichtungszeit ohne Filter angibt und man einen ND 1000 Filter vor dem Objektiv hat, lautet die neue Belichtungszeit 1/50x 1000 = 20 Sekunden. Beim Einsatz eines ND 64 Filters wäre es 1/50 x 64, also 1,28 Sekunden.
Bei einer Basis von 1/10 oder 1/100 ist das errechnen noch relativ simpel, schwer wird es dann, wenn von Belichtungszeiten wie 1/250 oder 1/320 ausgehene. Wenn man jetzt nicht gerade ein Ass im Kopfrechnen ist, kann es schon schwierig werden.
Dann muss entweder der Taschenrechner des Smartphones zum Einsatz kommen, oder aber man lädt sich direkt eine App herunter, die diese Aufgabe übernimmt und somit erleichtert.
Welche Effekte lassen sich mit einem Graufilter erzeugen?
Ein Graufilter eignet sich nicht ausschließlich um bei Sonnenschein die perfekten Aufnahmen zu erzielen. Durch einen Graufilter lassen sich die verschiedensten Effekte erzielen, wie beispielsweise das Verschwinden von Menschen auf belebten Plätzen.
Des Weiteren kann man mit einem Graufilter, die bei Architekturaufnahmen störenden, sich bewegenden Personen, durch lange Belichtung wegzaubern. Auch Wischeffekte wie bei seidigem Wasser, bei Wasserfällen oder bei Fließgewässern und Wellen lassen sich durch den Einsatz realisieren. EIn weiterer besonderer Effekt ist das der durchgezogene Lichtspuren bei fahrenden Autos oder ähnlichem .
Welche Hilfsmittel werden bei einer Langzeitbelichtung mit Graufilter benötigt?
Gerade bei der Fotografie von Gebäuden und Landschaften ist das perfekte Bild das A und O. Damit das Motiv auch später auf der Aufnahme das gewünschte Ergebnis darstellt, ist ein gutes Fotoequipment Pflicht. Bestandteile davon sollten sein: Ein stabiles Stativ, ein Fernauslöser und eine Korrekturtabelle für die Belichtungszeit.
Auch mit dem teuersten Stativ kann es vorkommen, dass Unschärfen auftreten. Die Ursache hierfür liegt allerdings meist weniger an einem unsicheren Stand, sondern vielmehr an der Spiegelvorauslösung. Um die perfekte Aufnahme zu erzielen ist es notwendig auch die minimalsten Erschütterungen zu vermeiden. Dazu kann an der Spiegelreflexkamera die Spiegelvorauslösung eingestellt werden.
Bei aktivierter Spiegelvoreinstellung wird der Spiegel der Kamera bereits hochgeklappt. Dort sollte er verbleiben. Wird dann der Auslöser für das Foto betätigt, ist die Erschütterung durch das Hochklappen des Spiegels bereits vorbei. Es wird nur noch der "Vorhang" der Kamera geöffnet, um die Aufnahme zu realisieren, sodass das Spiegelklappen keine negative Wirkung auf das Bild haben kann.
Tabelle zu den von uns Angebotenen ND Filtern:
Neutraldichte | Blendenstufen | Verlängerungsfaktor Verschlusszeit | Filterbezeichnung |
0,9 | 3 | 8x | ND8 |
1,2 | 4 | 16x | ND16 |
1,8 | 6 | 64x | ND64 |
3,0 | 10 | 1000x | ND1000 |
Die unterschiedlichen Filter sind darauf ausgelegt, in verschiedenen Situationen und Tageszeiten möglichst gute Aufnahmen zu erzielen. Neben den Graufiltern gibt es noch sogenannte Polfilter. Diese verringern nicht den Lichteinfall, sondern dienen der Unterbindung von Reflexionen. Besonders bei grünen und blauen Farbabstufungen, also primär in der Landschaftsfotografie, sind Polfilter häufig anzutreffen.