Was ist ein ND- bzw. Graufilter?
Das ND in ND-Filter steht für Neutral Density. Dabei ist damit gemeint, dass ein Graufilter alle Farbbereiche bzw. Wellenlängen des sichtbaren Spektrums des Lichts gleichmäßig abschwächen soll.
Der Graufilter ist also abseits von der Belichtungszeit und der Blende ein zusätzliches Mittel, das gebraucht werden kann, die Stärke des Lichtes, die auf den Kamerasensor trifft wie gewünscht zu regulieren.
Deswegen gibt es ND Filter in untersdchiedlichen Stärken. Abhängig davon, wie viel Licht der Fotograf durch das Objektiv auf den Sensor der Kamera durchdringen lassen möchte. Die unterchiedlichen Stärken lassen sich auf unterschiedliche Arten beschreiben. So sagt man beispielsweise, dass ein Filter um drei Blenden abdunkelt oder die Belichtungszeit verachtfacht. Im amerikanischen Sprachraum findet man stattdessen oft dei Angabe des Grads der Neutraldichte des Filters. In diesem Fall wäre das 0,9, wie Sie es in der Tabelle weiter unten zu unseren ND Filtern wieder finden.
Welche Effekte lassen sich mit einem Graufilter realisieren?
Es gibt neben den zu möglichen Langzeitbelichtungen noch viele weitere Anwednungsgebiete von ND Filtern die wir Ihnen folgend näher bringen wollen:
- Wie bereits erwähnt, kommen diese Art von Filtern in erster Linie für eine längere Belichtungszeit bzw. Langzeitbelichtungen zum Einsatz.
- Ein weiteres Einsatzgbiet ist beispielsweise, das fließende Wasser in einem Bach samtig darzustellen. Oder aber auch bei Wasserfällen (den sich dadurch interessanter abbilden lässt) oder einem See (welcher durch mehrere Sekunden Belichtungszeit geglättet werden kann).
- Aber auch in der Städtefotografie, wenn beispielsweise ein touristischen Platz fotografiert werden soll und man mit Hilfe eines ND Filters Menschen „verschwinden“ lassen kann.
- Oder auch, um einen Wischeffekt bei Wolken im Bild zu erzielen.
- Pauschal lässt sich auch sagen, dass ein Graufilter immer dann zum Einsatz kommt wenn man entweder längere Belichtungszeiten am Tag benötigt oder diesen für eine bestimmte Bildwirkung haben möchte.
Berechnung der Verschlusszeit bei der Fotografie mit einem ND-Filter
Die Berechnung der passenden Verschlusszeit mit einem ND-Filter auf dem Objekitv ist ein recht simpler Vorgang, der nur einige wenige Schritte erfordert und bei dem ein Taschenrechner von Vorteil ist. Darüber hinaus empfehlen wir Ihnen immer mit einem Stativ zu arbeiten, denn bei Belichtungszeiten von teilweise mehreren Sekunden ist das Bild ohne Stativ bei den meisten Fotografen verwackelt. Um Ihnen die Schritte näher zu bringen haben wir diese folgend für Sie aufgelistet:
- Zuerst installiert man alle Filter mit Ausnahme des ND-Filters, das heißt, den Polfilter und ggf. den GND-Filter. Dann macht man eine korrekt belichtete Test Aufnahme, wie diese einem gefällt und merkt sich dabei die Belichtungszeit. Beispielsweise 1/30 Sekunde.
- Dann nimmt man einen Graufilter dazu, beispielsweise den Kase ND1000 100x100 mm. Die 1000 gibt dabei an, wie häufig die vorher ermittelte Verschlusszeit multipliziert werden muss, sobald der Filter montiert wurde, da 1000 mal weniger Licht auf den Kamerassensor fällt. Deswegen wird die Verschlusszeit um das 1000-fache verlängert.
- Wenn man eine Verschlusszeit von dem Bruchteil einer Sekunde hat, wie es hier vorliegt, gibt man den Wert am besten zuerst in Sekunden an. Denn 1/30 einer Sekunde, entspricht gleich 0,0334 Sekunden.
- Diesen Wert multipliziert man dann mit 1000, was bedeutet 0,034 x 1000 = 33,4 Sekunden. Dies ist dann die neue benötigte Verschlusszeit, um eine Aufnahme mit der gleichen Belichtung mit dem ND1000 Graufilter vor dem Objektiv zu erhalten. Im standard Modus der Kamera kann beispielsweise 30 Sekunden verwendet werden, was dem nächstgelegene Wert entspricht, der eingestellt werden kann. Oder mit Hilfe einer Timer Fernbedienung kann dann auch eine Belichtung von 34 Sekunden eingestellt werden.
Welche ND Filter Stärken sollte man kaufen und wann verwenden?
In der Fotografie kommen im Allgemeinen drei unterschiedliche Filterstärken zum Einsatz. Dies sind ND16, ND64 und ND1000 Filter. Dabei verdunkelt der ND16 Filter 4 Blenden, der ND64 Filter 6 Blenden und der ND1000 10 Blenden. Allgemein lässt sich sagen, dass pro Blendenstufe in etwa eine Verdoppelung der Belichtungszeit eintritt. Daraus ergibt sich, dass der ND16 Filter die sechzehnfache Belichtungszeit bewirkt und der ND64 die Vierundsechzigfache.
Tabelle zu den von uns Angebotenen ND Filtern:
Neutraldichte | Blendenstufen | Verlängerungsfaktor Verschlusszeit | Filterbezeichnung |
1,2 | 4 | 16x | ND16 |
1,8 | 6 | 64x | ND64 |
3,0 | 10 | 1000x | ND1000 |
Die unterschiedlichen Filter sind darauf ausgelegt, in verschiedenen Situationen und Tageszeiten möglichst gute Aufnahmen zu erzielen. Neben den Graufiltern gibt es noch sogenannte Polfilter. Diese verringern den Loichteinfall nicht, sondern dienen dazu, Reflexionen zu verhindern. Besonders bei grünen und blauen Farbabstufungen, also primär in der Landschaftsfotografie, sind Polfilter häufig anzutreffen.
In welcher Situation kommt welcher Neutraldichtefilter zum Einsatz?
Filter | Situation |
ND8 Filter | Der ND8 Filter wird bei sonnigen Tagen und bei leicht bewölktem Himmel eingesetzt. |
ND64 Filter | Der ND64 Filter ist für Schneelandschaften an sonnigen Tagen, reflektierende Wasseroberflächen oder Ähnliches zu verwenden. |
ND1000 Filter | Der ND1000 Filter findet hauptsächlich in der Landschaftsfotografie, um verschwommene Wolken und weichgezeichnetes Wasser zu erzeugen, Anwendung. |